Dieser Kurs ist eine Einführung in die Modelltheorie, ein Teilgebiet der mathematischen Logik. Er wird grob den ersten vier Kapiteln des Buchs A Course in Model Theory - Katrin Tent und Martin Ziegler folgen.
Das Hauptziel der Vorlesung ist es, grundlegende Begriffe und Techniken der Modelltheorie zu vermitteln. Es soll aber auch vermittelt werden, wie man diese in Beispielen aus anderen Bereichen der Mathematik (vor allem der Algebra) anwenden kann.
Modelltheorie ist ein Teilgebiet der Logik. Sie befasst sich mit dem Zwischenspiel von Syntax (formale Sprachen, Aussagen und Formeln) und Semantik (Eigenschaften von Strukturen, z.B. aus der Algebra).
Informell gesprochen bedeutet das: Gegeben eine Menge von formalen Aussagen, die durch kombinieren von Quantoren, logischen Verknüpfungen ("und", "oder"), sowie Funktionen und Relationen entstehen. (So eine Menge formaler Aussagen nennt man eine "Theorie".) Welche Eigenschaften haben dann Strukturen (Gruppen, Körper, Graphen,...), die all diese Aussagen erfüllen? (Solche Strukturen nennt man "Modelle" der Theorie.) Und lassen sich umgekehrt Eigenschaften der Theorie aus Eigenschaften ihrer Modelle folgern?
Ein Beispiel hierfür ist der Hilbertsche Nullstellensatz. Er stellt eine algebraische Frage, die ganz grob lautet: "Wann besitzt eine System von Polynomen eine gemeinsame Nullstelle?" Diese Frage kann mit modelltheoretischen Methoden gelöst werden: Der Nullstellensatz folgt aus der Tatsache, dass die Theorie der algebraisch abgeschlossenen Körper Quantorenelimination hat. Was das bedeutet und wie es Hilberts Satz beweist, wird in der Vorlesung erklärt werden.
Inhalte der Vorlesung sind unter anderem:
Für die algebraischen Beispiele werden Grundlagen benötigt, die z.B. in Algebra I vermittelt werden. Besondere Vorkenntnisse aus der Logik sind nicht nötig. Die Vorlesung ist trotz leichter Überschneidungen definitiv auch für Studierende geeignet, die schon eine Logikvorlesung wie "Die Gödel'schen Sätze" gehört haben.
Die Vorlesung findet jeweils Dienstags 8 bis 10 im Raum ML F34 statt.
Die Vorlesung gibt 6 ETCS. Die Prüfung ist schriftlich und findet während der Prüfungssession im August statt.
Datum | Vorausnotizen | Skript | Übungsstunden |
---|---|---|---|
22. Februar | Vorausnotizen 1 | Überblick Inhalte, Script 1 | Notizen 1, 14. Februar |
1. März | Vorausnotizen 2 | Script 2 | |
8. März | Vorausnotizen 3 | Script 3 | Notizen 2, 10. März |
15. März | Vorausnotizen 4 | Script 4 | |
22. März | Vorausnotizen 5 | Script 5 | Notizen 3, 24. März |
29. März | Vorausnotizen 6 | Script 6 | |
5. April | Vorausnotizen 7 | Script 7 | Notizen 4, Korrektur für Serie 3, Aufgabe 1, 7. April |
12. April | Vorausnotizen 8 | Skript 8 | |
26. April | Vorausnotizen 9 | Skript 9 | Notizen 5, 28. April |
3. Mai | Vorausnotizen 10 | Skript 10 | |
10. Mai | Vorausnotizen 11 | Skript 11 | Notizen 6, 12. Mai |
17. Mai | Vorausnotizen 12 | Skript 12 | |
24. Mai | Vorausnotizen 13 | Skript 13 | |
31. Mai | Vorausnotizen 14 | Skript 14, Überblick zentrale Konzepte | Notizen 7, 2. Juni |
Alle zwei Wochen erscheint hier nach der Vorlesung am Dienstag ein Übungsblatt. Das erste Blatt erscheint am 22. Februar. Sie können jeweils die Lösungen für bis zu zwei Aufgaben auf SAM-UP (VPN-benötigt) hochladen, oder in der Vorlesung vor der Übungsstunde abgeben, um Feedback zu bekommen. Wir empfehlen Ihnen die Blätter zu zweit zu lösen, dann können sie auch je zwei Aufgaben abgeben und bekommen mehr Rückmeldung. Es wird keine Musterlösungen geben, aber die Aufgaben werden in der darauffolgenden Übungsstunde diskutiert. Die Übungsstunde findet im Hybridmodus statt. Das Passwort für das Zoom-Meeting haben Sie per mail erhalten.
Übungsblatt | Errata | Abgabe bis | Umfrage |
---|---|---|---|
Übungsblatt 1 | 8. März | Umfrage 1 | |
Übungsblatt 2, Supplement zu transfiniter Induktion | 22. März | Umfrage 2 | |
Übungsblatt 3 |
A3: Unendlich wurde hinzugefügt, damit die Bedingungen von Vaught's Test erfüllt sind. A4: \(\psi_{n,m}\) für \(n,m \geq 0\). A1: \(\mathfrak{B}\) muss infinitesimale Elemente haben. Ausserdem wurde die Lösung angepasst. |
5. April | Umfrage 3 |
Übungsblatt 4 | 26. April | Umfrage 4 | |
Übungsblatt 5 | Aufgabe 3: Definition von partieller Typ realisierbar war falsch. | 10. Mai | Umfrage 5 |
Übungsblatt 6 | 31. Mai | Umfrage 6 | |
Übungsblatt 7 | keine Abgabe |